WB1893 schrieb:
Die Performance der Aktien allein wird wohl deutlich besser sein, weil Anleihen selten Renditen über 5-6% bieten...
Anleihen sind (in der Regel) weniger volatil als Aktien.
Dies führt dazu, dass ich versuche, "oben" den Aktienanteil zu senken und "unten" den Aktienanteil zu erhöhen. (Am 8.8.2016 schrumpfte der Aktienanteil im Depot durch Gewinnmitnahmen um 5%, und näherungsweise dieses Zeug habe ich in der letzten Woche zurückgekauft; die überwiegend in Dollar-Anleihen geparkte Liquidität verdiente in der Zwischenzeit drei Monate lang Zinsen von etwa 6% p.a. und lieferte auch noch einen kleinen Währungsgewinn.)
Nun bewegen sich Anleihen aber nicht grundsätzlich entgegengesetzt zu Aktien. Wenn der Markt insgesamt "Angst hat", dann fallen nicht nur Aktien, sondern auch Junk-Bonds. Die Korrelation zwischen beiden Anlagevehikeln ist höher, als dies manchem auf den ersten Blick bewusst sein mag.
Wenn ich nun also die Anleihen "oben" aufstocke und "unten" wieder reduziere, dann bekommt der Anleihenteil auf dem Weg nach unten ein überdurchschnittliches Gewicht und auf dem Weg nach oben ein unterdurchschnittliches Gewicht.
Bei den Aktien ist es (idealerweise) genau umgekehrt: Die sollen auf dem Weg nach "oben" ein überdurchschnittliches Gewicht bekommen und auf dem Weg nach "unten" ein unterdurchschnittliches Gewicht.
Das Verschieben zwischen Aktien und Anleihen führt also dazu, dass die separate Aktienrendite gegenüber "Buy&Hold" (und damit auch einem Vergleichsindex!) aufgebläht wird, während die separate Anleihenrendite bewusst (!) darunter leidet. (Und das würde sie auch dann tun, wenn die Liquidität in Cash geparkt würde.)
Deshalb macht es keinen Sinn, für ein solches Depot eine separate Rendite des Aktienteils zu berechnen: Der Aktienteil hat gegenüber der Benchmark einen systematischen Vorteil, der vom Anleihenteil des Depots bezahlt werden muss.