Das Hamsterrad-Spreadsheet berechnet sowohl aktuelle als auch historisch-durchschnittliche (360 Tage vorwärts gerichtete) Kurs-Gewinn-Verhältnisse.
KGV-Quotienten
Wenn man nun zu jeder erfassten Aktie beide Werte vorliegen hat, dann kann man auch das Verhältnis zwischen beiden Werten (aktuell / durchschnittlich) berechnen und bekommt damit eine Prozent-Angabe darüber, wie teuer die Aktie relativ zu ihrem langjährigen historischen Durchschnitt ist.
Diese Information gibt es im Hamsterrad-Sheet (fast) bereits, nämlich in der Spalte "Abweichung Median" auf dem Blatt "KGV" - man müsste lediglich noch 100% addieren. Letzteres habe ich auf dem Blatt "KGV" in der zusätzlichen Spalte "S" mal eben erledigt (also Zelle "S4" = "R4+1" etc.).
Wenn man im nächsten Absatz auf "Geomittel" verzichtet, dann kann man sich diese zusätzliche Spalte sparen - für den "Median" kann man direkt die Spalte "R" benutzen (beim "Geomittel" funktioniert das nicht, weil dort auch negative Werte vorliegen).
Mittelwerte
Diese Werte kann man aber auch über alle 65 erfassten Aktien kumulieren.
Dabei bietet es sich an, einen Mittelwert zu berechnen - wahlweise den Median oder das geometrische Mittel. Oder (wenn man sich nicht entscheiden kann, so wie ich) das arithmetische Mittel zwischen Median und GeoMittel. Diesen Wert kann man als die aktuelle relative Bewertung des "Marktes" aus diesen 65 erfassten Aktien interpretieren.
Ich habe dafür in der Zelle "S3" die Formel
eingetragen, was beim Hamsterrad-Sheet vom Juli 2016 einen Wert von 119,089% liefert.
In meinem eigenen Datenuniversum (aus etwa 250 robusten Aktien) kenne ich diese "Marktbewertung" seit Anfang 2014, also knapp 30 Monate. In diesem Zeitraum bewegte sich der Wert zwischen ungefähr 110% und 130%; momentan steht er bei 122%.
Was bringt diese Information? Nun, zuerst einmal ein Gefühl dafür, wie teuer unser definierter Teilmarkt momentan ist - sowohl im historischen Vergleich als auch im Vergleich mit anderen Wertpapierklassen, die in Prozent notiert sind.
Uns interessiert ja nicht der Gesamtmarkt, wo sich die Aktien von Volkswagen oder der Deutschen Bank mal eben halbieren, sondern nur diejenigen Aktien, die sich innerhalb unseres Tellerrandes befinden und mögliche Kandidaten für unser Depot darstellen. Da hilft uns weder der DAX noch der S&P500 wirklich weiter - wir brauchen eine Art "Hamsterrad-Index".
Und wenn alle 65 Aktien einen gleichen maximalen Depotanteil einnehmen dürfen, dann nützt uns eine Berücksichtigung aller 65 Aktien mit gleichem Gewicht (was bei der Mittelwert-Berechnung implizit unterstellt wird) mehr als etwa eine Gewichtung nach Marktkapitalisierung oder was auch immer, wobei dann womöglich gerade die interessantesten Aktien keinen nennenswerten Einfluss auf das Gesamtergebnis hätten.
Vergleich mit Anleihen
In erster Linie bietet sich ein Vergleich mit soliden Anleihen an. Hierfür ist natürlich keine neu emittierte deutsche Bundesanleihe zu gebrauchen, denn diese hat per Definition einen Kurs nahe 100%, und das, was an ihr teuer ist, steckt im historisch niedrigen Kupon.
Eine nagelneue zehnjährige solide Anleihe mit historisch normalem Kupon gibt es derzeit nicht, aber es gibt gute Näherungen dafür:
Aktien mögen also nicht "alternativlos" sein - aber vielleicht doch das kleinere Übel im Vergleich zu solchen Anleihen? Denn sollten wir irgendwann mal wieder ein Zinsniveau von 5-6% für solide zehnjährige Anleihen bekommen, dann müssen die genannten Anleihen wieder bei ungefähr 100% notieren.
Vergleich unterschiedlicher Zeitpunkte
Was ich jedoch eigentlich haben möchte, das ist ein Vergleich der Bewertung der Hamsterrad-Aktien jetzt mit der Bewertung derselben Aktien zu anderen Zeitpunkten - also eine Bewertung des aktuellen Zeitpunktes. Die "Marktampel" soll
Man kann die Grenzwerte für "rot" und "grün" im Extremfall sogar manuell so setzen, dass genau dies dabei herausgekommen wäre, und hoffen, dass der nächste Ausreißer wieder in derselben Größenordnung liegt.
Ein sehr interessanter Wert könnte beispielsweise Ende Juni 2016 am Tag nach dem Brexit vorgelegen haben - wie "teuer" war der Markt in diesem Moment? Hätte die "Marktampel" zum Einstieg geklingelt?
KGV-Quotienten
Wenn man nun zu jeder erfassten Aktie beide Werte vorliegen hat, dann kann man auch das Verhältnis zwischen beiden Werten (aktuell / durchschnittlich) berechnen und bekommt damit eine Prozent-Angabe darüber, wie teuer die Aktie relativ zu ihrem langjährigen historischen Durchschnitt ist.
Diese Information gibt es im Hamsterrad-Sheet (fast) bereits, nämlich in der Spalte "Abweichung Median" auf dem Blatt "KGV" - man müsste lediglich noch 100% addieren. Letzteres habe ich auf dem Blatt "KGV" in der zusätzlichen Spalte "S" mal eben erledigt (also Zelle "S4" = "R4+1" etc.).
Wenn man im nächsten Absatz auf "Geomittel" verzichtet, dann kann man sich diese zusätzliche Spalte sparen - für den "Median" kann man direkt die Spalte "R" benutzen (beim "Geomittel" funktioniert das nicht, weil dort auch negative Werte vorliegen).
Mittelwerte
Diese Werte kann man aber auch über alle 65 erfassten Aktien kumulieren.
Dabei bietet es sich an, einen Mittelwert zu berechnen - wahlweise den Median oder das geometrische Mittel. Oder (wenn man sich nicht entscheiden kann, so wie ich) das arithmetische Mittel zwischen Median und GeoMittel. Diesen Wert kann man als die aktuelle relative Bewertung des "Marktes" aus diesen 65 erfassten Aktien interpretieren.
Ich habe dafür in der Zelle "S3" die Formel
eingetragen, was beim Hamsterrad-Sheet vom Juli 2016 einen Wert von 119,089% liefert.
In meinem eigenen Datenuniversum (aus etwa 250 robusten Aktien) kenne ich diese "Marktbewertung" seit Anfang 2014, also knapp 30 Monate. In diesem Zeitraum bewegte sich der Wert zwischen ungefähr 110% und 130%; momentan steht er bei 122%.
Was bringt diese Information? Nun, zuerst einmal ein Gefühl dafür, wie teuer unser definierter Teilmarkt momentan ist - sowohl im historischen Vergleich als auch im Vergleich mit anderen Wertpapierklassen, die in Prozent notiert sind.
Uns interessiert ja nicht der Gesamtmarkt, wo sich die Aktien von Volkswagen oder der Deutschen Bank mal eben halbieren, sondern nur diejenigen Aktien, die sich innerhalb unseres Tellerrandes befinden und mögliche Kandidaten für unser Depot darstellen. Da hilft uns weder der DAX noch der S&P500 wirklich weiter - wir brauchen eine Art "Hamsterrad-Index".
Und wenn alle 65 Aktien einen gleichen maximalen Depotanteil einnehmen dürfen, dann nützt uns eine Berücksichtigung aller 65 Aktien mit gleichem Gewicht (was bei der Mittelwert-Berechnung implizit unterstellt wird) mehr als etwa eine Gewichtung nach Marktkapitalisierung oder was auch immer, wobei dann womöglich gerade die interessantesten Aktien keinen nennenswerten Einfluss auf das Gesamtergebnis hätten.
Vergleich mit Anleihen
In erster Linie bietet sich ein Vergleich mit soliden Anleihen an. Hierfür ist natürlich keine neu emittierte deutsche Bundesanleihe zu gebrauchen, denn diese hat per Definition einen Kurs nahe 100%, und das, was an ihr teuer ist, steckt im historisch niedrigen Kupon.
Eine nagelneue zehnjährige solide Anleihe mit historisch normalem Kupon gibt es derzeit nicht, aber es gibt gute Näherungen dafür:
- Anleihen mit einer Restlaufzeit von jetzt noch ungefähr 10 Jahren, die zu einem Zeitpunkt emittiert wurden, als die Zinsen noch "normal" waren, beispielsweise eine deutsche 5,625%-Bundesanleihe von 1998-2028, dessen aktueller Kurs von 166% dem Betrachter ebenso zu denken geben sollte wie die negative Rendite der Anleihe bis zu ihrer Endfälligkeit in 11,5 Jahren.
- Eine standardisierte synthetische Anleihe als Vergleichswert, nämlich den Euro-Bund-Future, also einen Terminkontrakt für eine Bundesanleihe mit 6% Zinsen und 10 Jahren Restlaufzeit. Dessen Kurs steht momentan (wenig überraschend) bei 167%.
Aktien mögen also nicht "alternativlos" sein - aber vielleicht doch das kleinere Übel im Vergleich zu solchen Anleihen? Denn sollten wir irgendwann mal wieder ein Zinsniveau von 5-6% für solide zehnjährige Anleihen bekommen, dann müssen die genannten Anleihen wieder bei ungefähr 100% notieren.
Vergleich unterschiedlicher Zeitpunkte
Was ich jedoch eigentlich haben möchte, das ist ein Vergleich der Bewertung der Hamsterrad-Aktien jetzt mit der Bewertung derselben Aktien zu anderen Zeitpunkten - also eine Bewertung des aktuellen Zeitpunktes. Die "Marktampel" soll
- auf "grün" stehen, wenn unsere Aktien "temporär günstig" bewertet sind (was immer das bedeuten mag) und
- auf "rot", wenn unsere Aktien "temporär ungünstig" bewertet sind.
- Werte von mehr als 130% als "rot" und weniger als 110% als "grün" interpretieren - dann wird die Ampel fast immer auf "gelb" stehen.
- Oder vielleicht auch Werte von mehr als 125% als "rot" und weniger als 115% als "grün" - dann wird die Ampel innerhalb der vergangenen 30 Monate mehrfach umgeschaltet haben, und zwar vermutlich im Herbst 2014, im Herbst 2015 und im Januar/Februar 2016 auf "grün" sowie im Frühjahr 2015 während des Draghi-Booms auf "rot".
Man kann die Grenzwerte für "rot" und "grün" im Extremfall sogar manuell so setzen, dass genau dies dabei herausgekommen wäre, und hoffen, dass der nächste Ausreißer wieder in derselben Größenordnung liegt.
Ein sehr interessanter Wert könnte beispielsweise Ende Juni 2016 am Tag nach dem Brexit vorgelegen haben - wie "teuer" war der Markt in diesem Moment? Hätte die "Marktampel" zum Einstieg geklingelt?